Vier Freiburger Hallensportvereine und ihre Fans erstarken an „Großen Spielen“
Mit zwei sportlichen Erfolgen endete das bundesweit einmalige Pilotprojekt „Große Spiele“ in Freiburg. Vier Freiburger Spitzenclubs im Hallensport hatten einen Monat lang intensiv miteinander kooperiert und sich auf allen Ebenen ausgetauscht: Fans, Funktionäre und SpielerInnen besuchten die jeweils anderen Sportarten und erlebten Spannung und Emotionen auch an nicht gewohnten Orten.
Den Schlusspunkt setzten am Sonntagnachmittag (19. März) die Zweitliga-Herren-Volleyballer von der FT 1844 mit einem 3:1-Sieg gegen den TSV Mühldorf vor 675 Zuschauern in der neuen Dreifeldhalle der Freiburger Turnerschaft. Am Samstagabend (18. März) hatten die Damen-Handballerinnen der HSG Freiburg im Spitzenspiel der dritten Handball Bundesliga Süd die Tabellenführerinnen der HSG Bensheim II in der ausverkauften Gerhard-Graf-Sporthalle vor 350 Zuschauern nach hochdramatischem Spielverlauf mit 23:21 Toren bezwungen.
Insgesamt verzeichneten die mit nur einem Ticketheft verbundenen neun Heimspielen der Freiburger Basketball- und Handball-Damen sowie der Eishockey- und Volleyball-Herren fünf Heimsiege und 10.084 Zuschauer. Die Volleyball-Affenbande, die Eishockey-Wölfe, die Basketball-Eisvögel und die Red Sparrows im Handball verzauberten ihr mit vielen Gästen aus anderen Sportarten durchsetztes Publikum.
Auf den Spielfeldern übten sich Sportlerinnen und Sportler mit für sie ungewohnten Spielgeräten im Sieben-Meter-Werfen (Handball), Volleyballspiel, Korbwerfen (Basketball) und Torwandschießen (Eishockey). Austausch, gegenseitiges Kennenlernen und Bewunderung und Anerkennung von Mannschaftsportarten jenseits des eigenen Tellerrandes brachten allen Beteiligten einen großen Gewinn.
So meinte Erstliga-Basketballerin Luisa Nufer: „Wir haben viele andere Sportlerinnen und Sportler kennengelernt und Menschen, die sonst in den verschiedenen Clubs eher hinter den Kulissen arbeiten. Dazu noch der Austausch unter den doch sehr unterschiedlichen Fan-Klientelen – das und mir zum Teil nur wenig bekannte Sportarten hautnah erleben zu können, war toll. Das waren sehr schöne und spannende vier Wochen.“
„Die großen Spielen waren ein perfekter Rahmen gerade auch für unser Toppspiel am Samstag“, hielt Handball-Kapitänin Rebecca Dürr fest. „Generell hat es großen Spaß gemacht; ich habe alle anderen Spiele je einmal besucht, und die Stimmung war einfach überall cool. Ich würde mich freuen, wenn dieses Projekt weiterlaufen würde.Das bringt den Sport in Freiburg vorwärts.“
EHC-Kapitän Chris Billich berichtete: „Die sehr aggressive und taktisch ausgerichtete Defensivarbeit gerade bei den Handball-Damen hat mich sehr an unsere Aufgaben beim Eishockey erinnert.“ Und Volleyballer Lorenz Rudolph staunte: „Es war mega-schön und richtig cool mal diese Emotionen in den anderen Hallen mitzuerleben – so kann’s weitergehen, das wäre eine Riesen-Sache.“
Das rief auch die Stadtverwaltung auf den Plan. „Diese vier so unterschiedlichen Sportarten mit einem solchen Engagement unter einem Dach zu vereinen, war ein richtiger Coup“, so Oberbürgermeister Martin Horn nach dem abschließenden Volleyballspiel, das er mit seinen Kindern besucht hatte. „Die Sportlerinnen und Sportler haben sich gegenseitig supportet und wir Zuschauerinnen und Zuschauer wurden aus unseren Komfortzonen herausgelockt – das verbindet unsere Sportstadt und das tut total gut. Diese Aktion hat den Teamgedanken über das eigene Team hinaus gestärkt und eine ganz neue Verbundenheit entstehen lassen. Deshalb waren das wirklich richtig große Spiele.“
Freiburgs Finanz- und Sportbürgermeister Stefan Breiter, Sportpate des Pilotprojekts, meinte: „Alle vier Vereine haben von der gegenseitigen Unterstützung und Beachtung und dem sich Hinaus-Begeben in andere Sportwelten und -dynamiken in großem Maße profitiert. Das war auch für mich selbst eine unglaubliche Bereicherung. Dieses Projekt sollte fortgesetzt werden, und dafür sage ich jetzt schon die Unterstützung der Stadt Freiburg zu.“
„Es war gerade am Anfang nicht ganz leicht, so viele verschiedene Player zusammenzubringen“ – so begann Dietmar Junginger, Initiator und organisatorischer Leiter der „Großen Spiele“ sein Fazit. „Aber dann ging alles doch sehr schnell, und am Ende war die Zusammenarbeit mit den Vereinen, den Fans und den Sponsoren derart gut, dass wir sogar über unser Ziel weit hinausgeschossen sind.“
Und deshalb denkt Junginger längst schon an eine Fortsetzung: „Wir werden uns alle im April wieder zusammensetzen und besprechen, wie es weitergeht. Denkbar ist Vieles, vielleicht eine gemeinsame Mannschaftspräsentation für Fans mit großem Fest und großer Party zum Saisonauftakt. Oder eine ganze Saison in Kooperation mit verschiedenen Höhepunkten und Aktionen.“ Denn: „Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir gar nicht anders können.“
Hier unsere Ergebnis-Übersicht der „Großen Spiele“ inkl. Zuschauerzahl:
1 Sa., 18.2.: Affenbande – GSVE Delitzsch 3:0 (850)
2 So., 19.2.: Wölfe – Eispiraten Crimmitschau 2:3 (1.953)
3 Sa., 25.2.: Eisvögel – TK Hannover 64:76 (850)
4 Sa., 25.2.: Red Sparrows – TSV Bönnigheim 31:30 (320)
5 So., 26.2.: Wölfe – Heilbronner Falken 4:0 (1.868)
6 So., 05.3.: Eisvögel – BC Marburg 78:91 (1.000)
7 So., 05.3.: Wölfe Freiburg – Selber Wölfe 1:2 (2.218)
8 Sa., 18.3.: Red Sparrwos – HSG Bensheim/Auerbach II 23:21 (350)
9 So., 19.3.: Affenbande – TSV Mühldorf 3:1 (675)