Genauso hatten sich das die Volleyballer der FT 1844 Freiburg vorgestellt: In einer trainingsfreien Woche über den Jahreswechsel mal komplett abschalten, alle Systeme runterfahren, dann wieder voll motiviert einsteigen, intensiv trainieren – und sich für die Arbeit im ersten Bundesliga-Heimspiel des Kalenderjahrs 2025 mit drei Punkten belohnen. „Wir sind wirklich happy“, sagte FT-Trainer Jakob Schönhagen nach dem klaren 3:0 (25:22, 25:22, 25:18) am Samstagabend vor 1500 Zuschauern in der wieder mal ausverkauften Act-Now-Halle gegen den TSV Haching München.
Der große Freiburger Pluspunkt an diesem Tag war eine hohes Grundlevel und konstant gute Angriffe ohne länger anhaltende Negativausschläge. „Wir waren in nahezu allen Grundelementen gut unterwegs“, stellte Schönhagen fest. Auch Außenangreifer Anton Jung sah keinen Anlass, das positive Bild abzuschwächen: „Wir haben ziemlich ordentlich gespielt“, sagte Jung. „Die Annahme hat top gehalten. Das war eine gute Basis, auf der wir unser Spiel entwickeln konnten.“
Im ersten Satz schenkten sich zunächst beide Seiten nichts, ehe eine kleine Aufschlagserie von Kevin Kobrine die Gastgeber mit 14:11 nach vorn brachte. Doch Haching München war bei 16:17 wieder bis auf einen Punkt dran. Die Führung blieb aber auf Seiten der Affenbande, denen bei 23:20 das entscheidende Break zum Satzgewinn gelang. Durchgang zwei begann mit einem Katapultstart der Freiburger Turnerschaft, die gleich mal auf 5:0 und 8:1 davonzog. Bei 16:9 und 20:13 schien der Satz bereits in trockenen Tüchern. Doch die Bayern verkürzten, angeführt von ihrem gut aufgelegten Diagonalangreifer Marko Radovanovic (14 Punkte, 54 Prozent Erfolgsquote im Angriff), bis auf 20:17. Weiter aber kamen die Münchner nicht mehr heran.
„Wir hätten in den ersten beiden Sätzen gerne mehr Block-Touches gehabt“, sagte Jung. Dieses Vorhaben setzte die Affenbande im dritten Satz um. War bis dahin nur ein einziger Block erfolgreich, legte die FT noch sechs Punkte diesbezüglich nach. Auch deshalb konnte sich die Dschungel-Equipe von 17:13 bis auf 22:13 absetzen – die Entscheidung. Kapitän Luc Hartmann verwertete den vierten Freiburger Matchball mit einem starken Angriff zum 25:18.
„Wir hatten durchweg Kontrolle über das Spiel“, sagte Jung, der als zweitbester Freiburger Angreifer auf elf Punkte kam (53 Prozent). Habe man beim 2:3 am 28. Dezember zwischen den Jahren bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen lediglich im ersten Satz überragend gespielt, „haben wir es diesmal durchgezogen, ohne Gnade“, so Jung.
MVP wurde völlig zurecht Kevin Kobrine. Der US-amerikanische Diagonalangreifer kam auf 22 Punkte (63 Prozent) und trug damit das Spiel der Affenbande über weite Strecken. „Kevin hat nen super Job gemacht“, lobte Jung seinen überragenden Teamkollegen.
Die Maßnahme der Verantwortlichen, zwischen dem Auswärtsspiel bei KW und dem Heimspiel gegen Haching eine kleine Trainingspause einzulegen, ging hundertprozentig auf. Als sich das Freiburger Team am vergangenen Sonntag wieder zum Training versammelte, „haben alle von Anfang an gleich Vollgas gegeben“, sagte Anton Jung. „Die Jungs sind spritzig und hochenergetisch aus der Pause rausgekommen“, fand auch Coach Schönhagen. „Wir sind megafroh, so gut ins Jahr 2025 gestartet zu sein.“
Mit dem zehnten Sieg im 15. Saisonspiel festigen die Freiburger in der Tabelle der Bundesliga den fünften Tabellenplatz. Dem Team steht nun eine kurze Trainingswoche bevor, denn bereits am kommenden Freitag geht’s nach Karlsruhe zum badischen Derby beim Tabellenneunten. Anpfiff in der Lina-Radke-Halle ist um 20 Uhr.
„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, presste der Schlagersänger Jürgen Marcus vor vielen, vielen Jahren mal aus seinen Stimmritzen. Mit diesem Song hätten die Freiburger Schmetterschläger am Samstagabend sicher gut unter der Dusche stehen können. Die neu entdeckte Liebe zum Volleyball hat ihnen in der Bundesliga wieder frisches Leben eingehaucht.
Nächstes Bundesliga-Spiel:
Freitag, 17. Januar, 20 Uhr: Baden Volleys Karlsruhe – FT 1844 Freiburg
Nächstes Bundesliga-Heimspiel:
Freitag, 31. Januar, 20 Uhr: FT 1844 Freiburg – ASV Dachau (Act-Now-Halle).